Eine Immobilie stellt einen großen Wert da und ist teuer im Unterhalt. Bei Vermietung überlassen Sie Ihr wertvolles Eigentum für einen angemessenen Mietzins einem Mieter. Daher ist es wichtig eine gute Mieterauswahl zu treffen, damit Sie gegen Bösen Überraschungen gefeit sind.
1) Zeitnah handeln
Sollte eine Kündigung vom Mieter schriftlich vorliegen, so gilt es auch gleich aktiv zu werden. Schieben Sie die Suche nach einem neuen Mieter nicht auf die lange Bank.
2) Miethöhe überprüfen
Bei einem Mieterwechsel bietet es sich geradezu an den Mietpreis zu überprüfen. Bei der Ermittlung des Mietpreises sind die Lage, die Wohnfläche, das Baujahr, die Ausstattung und die durchgeführten Renovierungen entscheidend. Dabei sollten Sie sich an vergleichbaren Objekten orientieren, die im nahen Umfeld auf dem Markt angeboten werden. Außerdem ist es überlegenswert, ob eine Modernisierung sinnvoll wäre, um den Wert der Immobilie zu erhalten bzw. zu steigern.
Wichtig ist, dass der Mietpreis für das Objekt stimmig ist. Auf alle Fälle sollten Sie darauf verzichten die Miete bis zur Obergrenze auszureizen, denn dies könnte die zügige Vermietung Ihrer Immobilie behindern. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich überwiegend Mieter bewerben, die unter einem großen Zeitdruck stehen. Bald werden sie sich jedoch nach einer günstigeren Wohnung umsehen und Ihnen kündigen. Dieser Aufwand an Zeit und Geld lohnt sich für Sie nicht.
3) Zeitgemäße Vermarktung
Die Immobilienvermarktung hat sich in den letzten Jahren sehr stark gewandelt. Die kleinen schwarz-weißen Anzeigen in den Zeitungen gehen immer mehr zurück und die bunte Präsentation von Immobilien im Internet und auf Smartphones erlebt ihre Blütezeit. Immobilienscout24, Immowelt und Immonet sind die großen Portale, an die sich die meisten Wohnungssuchenden wenden. Nutzen Sie die Chance Ihre Immobilie angemessen zu präsentieren. Dabei sollten Sie versuchen umfangreiche Informationen zu Ihrer Immobilie zur Verfügung zu stellen. Das hilft Ihnen eine große Mietinteressentengruppe zu erreichen.
Fertigen Sie schöne und aussagekräftige Bilder an und erstellen Sie ein umfangreiches Exposé, das Ihre Wohnung ins beste Licht rückt. Fügen Sie Ihrer Anzeige auch einen leserlichen Grundriss hinzu, wenn möglich mit Maßen. Somit können die Interessenten vorher prüfen, ob der große Schlafzimmerschrank auch rein passt, bevor sie überhaupt eine Besichtigung mit Ihnen vereinbaren.
Heben Sie die Vorteile Ihrer Immobilie (wie z.B. Balkon, neue Einbauküche, Bad mit Fenster) hervor, aber achten Sie darauf nicht zu übertreiben. Es ist kontraproduktiv, wenn Sie Ihre Wohnung in den tollsten Farben ausmalen, um jede Menge Interessenten zu gewinnen, für die jedoch die Besichtigung zur einer Enttäuschung wird. Damit machen Sie sich unglaubwürdig und das Vertrauensverhältnis ist getrübt.
Auch auf die Nachteile sollten Sie in Ihrer Anzeige eingehen. Liegt die Wohnung im 4. Stock ohne Aufzug und fehlt ein Balkon? Dann sollte Sie dies auf alle Fälle erwähnen.
4) Besichtigungen mit den passenden Interessenten
Bei den Besichtigungen gilt es planvoll vorzugehen. Ist die Wohnung noch bewohnt, sollten Sie mit dem Mieter rechtzeitig Kontakt aufnehmen und mögliche Termine für Besichtigungen abstimmen. Es ist vorteilhaft, wenn Sie Besichtigungen z.B. an einem Abend in einem begrenzten Zeitrahmen (meist ca. 1 Stunde) durchführen.
Sie sollten auf alle Fälle Einzelbesichtigungen durchführen oder höchsten 2 Interessenten zur gleichen Uhrzeit kommen lassen. Denn nur so können Sie die Interessenten näher kennen lernen. Bei einer Massenbesichtigung würden Sie den Überblick schnell verlieren.
Bevor Sie einem Interessenten einen Besichtigungstermin vergeben, erfragen Sie nähere Informationen zu seiner/ihrer Person (Beruf, Anzahl der Personen, die einziehen würden, Haustierhaltung, Musikinstrumente etc.). Besprechen Sie mit dem Interessenten auch die Vorteile und Nachteile Ihrer Wohnung und gleichen Sie hier auch den möglichen Einzugstermin und Mietpreis nochmal ab. Denn aus unserer Erfahrung stellen wir immer wieder fest, das manche Interessenten das Eine oder Andere in der Anzeige überlesen. Somit führen Sie keine unnötige Besichtigungen durch.
5) Schriftliche Selbstauskunft
Eine gute und ausführliche Selbstauskunft ist für eine erfolgreiche Immobilienvermietung unerlässlich. Erfragen Sie schriftlich von den Mietinteressenten nicht nur persönliche Daten, sondern auch die Höhe des Einkommens, Tierhaltung, Musikinstrumente etc. Lassen Sie sich auf alle Fälle die Höhe des Einkommens nachweisen sowie eine Kopie des Personalausweises vorlegen.
Manche Vermieter trauen sich nicht Einkommensnachweise zu verlangen, vor allem, wenn der Mietinteressent einen tadellosen und liebenswürdigen Eindruck macht und seriös erscheint. Denken Sie aber daran, dass Mietnomaden immer seriös auftreten. Sie haben auch gute Ausreden, warum sie gerade den Einkommensnachweis nicht vorlegen können. Also der äußere Schein ist noch keine Garantie dafür, dass der Mietinteressent auch zahlungskräftig ist.
6) Aktueller Mietvertrag
Sobald Sie den Zuschlag Ihrem Wunschkandidaten erteilt haben, sollten Sie zügig zum Mietvertragsabschluss kommen. Lassen Sie dem Interessenten eine Ausfertigung vorab zukommen und seien Sie bereit eventuelle Fragen zu beantworten. Stellen Sie sicher, dass der Mietvertrag der aktuellen Rechtsprechung entspricht.
Auf jeden Fall unterschreiben Sie den Mietvertrag nicht unter Zeitdruck. Dann ist es besser die Immobilie länger leer stehen zu lassen, bis Sie dem richtigen Mieter mit einem gutem Gefühl die Schlüssel überreichen können.
7) Ausführliches Übergabeprotokoll
Wir empfehlen Ihnen die Wohnungsübergabe schriftlich zu dokumentieren. Ein Übergabeprotokoll sollte Folgendes beinhalten:
- Wohnungsanschrift, Lage im Haus
- Angaben zum Mieter, Vermieter und Vormieter
- Ausstattung der Wohnung und der einzelnen Räume: dies sollte möglichst umfangreich festgehalten werden
- Zustand der Wohnung und der Ausstattung
- Mängel
- Zählerstände (Strom, Wasser, Heizung)
Gerne können Sie sich ein Übergabeformular von uns kostenfrei downloaden.
Bei der Vermietung einer Immobilie müssen viele Aspekte berücksichtigt und viele Stolperfallen vermieden werden. Deswegen sind eine gute Planung und gewisse Routine sehr hilfreich. Wir empfehlen Ihnen sich einen professionellen Immobilienmakler ins Boot zu holen, der Ihnen die Arbeit abnimmt und von deren täglichen Erfahrung Sie profitieren können.
Über den Autor:
[frame src=“/wp-content/uploads/katerina-rogers.jpg“ lightbox=“off“ title=“Katerina Rogers“ align=“left“ ]Dieser Gastartikel wurde von Immobilienmaklerin Katerina Rogers aus München verfasst. Seit 2004 verkauft und vermietet sie Immobilien in der bayrischen Landeshauptstadt.Auf ihren Webseiten www.rogers-immobilien.de und www.immobilienverkauf-089.de berichtet Sie regelmäßig über interessanten Themen des Münchener Immobilienmarktes.